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von Insa Agena

Jugendarbeit

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Die Jugendarbeit in der Evangelisch-reformierten Kirche wird in erster Linie innerhalb der Synodalverbände gestaltet. Darüber hinaus ist die Jugendarbeit aber auch auf überregionalen Ebenen der Evangelischen-reformierten Kirche verankert.

Junge Menschen sind Teil des kirchlichen Lebens. Sie können ihre Lebens- und Glaubensfragen aktiv in der Evangelisch-reformierten Kirche einbringen. In der Gemeinschaft mit Gleichaltrigen suchen sie nach Antworten auf ihre Lebensfragen, entwickeln neue Lebensentwürfe und üben Glaubenspraxis ein. Kirchliche Jugendarbeit bietet die Möglichkeit, Gottes Wort zu hören und Orientierung auf dem Lebensweg zu erfahren.  

Ziele der Jugendarbeit

Evangelische Jugendarbeit findet im Jugendverband, kirchlichen, freikirchlichen und verbandlichen Strukturen statt. Das macht sie bunt und lebendig – so wie es junge Menschen und das Evangelium auch sind.

Die Evangelisch-reformierte Jugendarbeit ist Teil der Evangelischen Jugend in Deutschland die im Arbeitskreis Evangelischer Jugend (aej) zusammengeschlossen ist. Als solche arbeitet sie auf der Grundlage folgender Ziele:

Glauben leben

Evangelische Jugend prägt den persönlichen Glauben an Gott.

Orientiert an Jesus Christus! So lautet die Antwort nach dem Grund evangelischer Kinder- und Jugendarbeit. Bei allen Aktivitäten der Evangelischen Jugend steht die Frage nach dem Glauben an erster Stelle. Die Evangelische Jugend begleitet Kinder und Jugendliche bei ihrer Suche nach Gott und der Entwicklung ihrer Glaubensidentität. Beim Kirchentag, beim Ökumenischen Jugendkreuzweg und in Jugendkirchen bieten sich für junge Menschen unzählige Möglichkeiten, ihren Glauben zu entfalten und als tragenden Grund ihres Lebens zu entdecken.

Wirklichkeit gestalten

Evangelische Jugend verwirklicht Gerechtigkeit zwischen Menschen, zwischen den Geschlechtern und den Generationen in der Einen Welt.

Evangelische Kinder- und Jugendarbeit wird von Kindern und Jugendlichen selbst gestaltet. Das ist ein Markenzeichen der Evangelischen Jugend. Auch die Gesellschaft lebt vom Gestaltungswillen und der Bereitschaft zur Verantwortung vieler einzelner Menschen und Gruppen. Ob beim Engagement für eine nachhaltige Entwicklung, Geschlechtergerechtigkeit und eine inklusive Gesellschaft, im interreligiösen und interkulturellen Austausch oder bei Präventivaktionen gegen Rassismus und Rechtsextremismus – mit ihren vielfältigen Aktivitäten steht die Evangelische Jugend für die Teilhabe junger Menschen an der Gestaltung des Zusammenlebens und der Gesellschaft. Weil es um die Interessen und die Zukunft kommender Generationen geht, verschafft ihnen die Evangelische Jugend Gehör in Kirche, Politik und Gesellschaft.

Horizonte erweitern

Evangelische Jugend zeigt Wege in die Welt auf.

Evangelische Kinder- und Jugendarbeit orientiert sich an der Lebenswirklichkeit junger Menschen und nimmt ihren Sozialraum in den Blick. Damit verlässt sie die kirchliche Binnenperspektive und entdeckt mit Kindern und Jugendlichen die Möglichkeiten, die sich beim Blick über den Tellerrand bieten. Die partnerschaftlichen Beziehungen zu Polen, zum Heiligen Land und zum Vereinigten Königreich, das globale Lernen, das Engagement für die sozial-ökologische Transformation und die europäische Dimension von Kinder- und Jugendarbeit sind wesentliche Aspekte der umfangreichen Angebote, die Kinder und Jugendliche ins Weltgeschehen hineinnehmen. Sie erkennen sich und ihr Leben im Zusammenhang globaler Entwicklungen, erweitern ihren Horizont und werden handlungsfähig.

Räume schaffen

Evangelische Jugend erkämpft Räume in Kirche, Politik und Gesellschaft.

Kinder und Jugendliche brauchen Zeit und zweckfreien Raum für ihre persönlichen Fragen und die Suche nach dem eigenen Lebensentwurf. Die Evangelische Jugend bietet ihnen die lebensnahen Orte dafür. Und sie macht sich dafür stark, dass das gefördert wird. Denn ohne finanzielle Förderung könnten viele der anspruchsvollen Konzepte evangelischer Kinder- und Jugendarbeit nicht verwirklicht werden.

Beteiligung fördern

Evangelische Jugend beteiligt sich an allen Entscheidungen, die junge Menschen betreffen.

Partizipation ist nicht nur das Herzstück von Demokratie, sondern auch ein entscheidendes Merkmal evangelischer Kinder- und Jugendarbeit. Mit ihrem Engagement für die Stärkung des Ehrenamts und für eine Beteiligung junger Menschen in Kirche, Politik und Gesellschaft ist die Evangelische Jugend dort zur Stelle, wo Entscheidungen fallen. Sie sorgt dafür, dass Beteiligung nicht repräsentativ bleibt, sondern echt und wirkungsvoll ist.

Qualität entwickeln

Evangelische Jugend bestimmt und sichert Qualität in der Kinder- und Jugendarbeit.

Wo Evangelische Jugend draufsteht, ist Qualität drin. Für fachlich fundierte und der Lebenswirklichkeit junger Menschen entsprechende Programme sorgen unzählige ehrenamtlich und hauptberuflich Aktive der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit. Bei der Qualifizierung von Verantwortlichen im Bereich der Freizeit- und Begegnungsarbeit, in Freizeiteinrichtungen und einer Vielzahl von Materialien zu aktuellen Fragestellungen wie Inklusion oder Sexualität gilt: Vor der Quantität kommt die Qualität. Die Statistik der Evangelischen Jugend macht das künftig nachvollziehbar und sichtbar.

Vernetzt handeln

Evangelische Jugend erzielt mit Partnerinnen und Partnern nachhaltig Wirkung in Kirche, Ökumene, Politik und Gesellschaft.

Wirkungsvolles Engagement braucht tragfähige Netzwerke. Mit ihren Partnerinnen und Partnern in Kirche, Ökumene, Politik und Gesellschaft nimmt die Evangelische Jugend Einfluss in unterschiedlichen Bereichen und Gestaltungsprozessen. Der inhaltliche Austausch in Netzwerken weitet den Horizont des protestantischen und jugendbezogenen Netzwerkes aej, bereichert kirchliche und gesellschaftliche Debatten und schafft Synergieeffekte. Das schont nicht nur Ressourcen, sondern erzielt Wirkung.

Jugendarbeit in der Evangelisch-reformierten Kirche

Die Jugendarbeit der Evangelisch-reformierten Kirche ist partizipativ und subjektorientiert. Sie steht in der Verantwortung der ganzen Kirche und ist auf allen Ebenen der Gesamtkirche verankert: gemeindlich, synodalverbandlich und landeskirchlich. Auf jeder der drei Ebenen werden die jungen Menschen begleitet von gut geschulten Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen (Jugendreferentinnen und -referenten, Pastorinnen und Pastoren).

Im Jugendgesetz ist die Struktur der Jugendarbeit geregelt (https://kirchenrecht-erk.de/document/49372 ).

Das Schaubild veranschaulicht, wie junge Menschen in die Gremien der Evangelisch-reformierten Kirche gewählt bzw. delegiert werden.

Die Jugendarbeit der Evangelisch-reformierten Kirche ist eingebunden in die Strukturen der konföderierten Kirchen in Niedersachsen (Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Niedersachsen aejn) und den Zusammenschluss der evangelischen Jugend in Deutschland (Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V. aej).

Jugendarbeit in der Kirchengemeinde

Die Jugendarbeit in der Gemeinde ist bunt und vielfältig. Häufig ist sie nicht an unsere Konfession gebunden, sondern offen für alle interessierten Jugendlichen.

Alle Jugendlichen einer Gemeinde wählen aus ihrer Mitte zwei Gemeindejugendvertretende. Mindestens eine der beiden Personen ist Gemeindemitglied, beide sind bei der Wahl max. 27 Jahre alt. Sie werden auf 3 Jahre gewählt.

Die beiden vertreten ihre Kirchengemeinde auf der synodalen Jugendkonferenz und sind Ansprechpersonen für die Gemeindejugend.

Zusätzlich schlagen die Jugendlichen dem Kirchenrat/Presbyterium eine Person als Gemeindejugendbeauftrage bzw. Gemeindejugendbeauftragen vor. Sie wird von diesem berufen. Dabei gibt es keine Altersgrenze. Ihre Amtszeit beträgt 3 Jahre. Sie sind Ansprechperson für die Gemeindejugend, sind regelmäßig im Kontakt mit den Gemeindejugendvertretenden und berichten dem Kirchenrat/Presbyterium zwei Mal Jährlich über die Gemeindejugendarbeit.

Eine Kirchengemeinde kann einen Jugendausschuss bilden.

Jugendarbeit im Synodalverband

die synodale Jugendkonferenz

Die mindestens jährliche synodale Jugendkonferenz besteht aus den stimmberechtigen Gemeindejugendvertretenden, den Gemeindejugendbeauftragten und der bzw. dem synodalen Jugendbeauftragten.

Weitere Mitglieder sind die Jugendreferentinnen und Jugendreferenten des Synodalverbands, die Beauftragten des Synodalverbands für Prävention sexuellen Missbrauchs, für die Arbeit mit Kindern, für die Konfirmandinnen- und Konfirmandenarbeit und dem bzw. der Präses der Synode.

Die synodale Jugendkonferenz wählt aus ihrem Kreis drei Abgeordnete (und drei Stellvertretende), die im Jahr, in dem die Amtszeit der Synode beginnt, das 27. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, in die Synode des Synodalverbands. Die Amtszeit beträgt wie bei den anderen Synodalen sechs Jahre. Die Abgeordneten heißen Jugendsynodale.

Außerdem wählt die synodale Jugendkonferenz aus ihrem Kreis zwei (in Synodalverbänden mit über 40.000 Gemeindegliedern vier) Delegierte für die Landesjugendkonferenz. Die Gewählten heißen synodale Jugendvertretende. Sie werden für drei Jahre gewählt.

die synodalen Jugendbeauftragten

Synodale Jugendbeauftragte werden auf Vorschlag der synodalen Jugendkonferenz von der Synode auf ihrer ersten Tagung für die Dauer einer Wahlperiode der Synode gewählt. Ist das Amt der oder des synodalen Jugendbeauftragten vakant, werden die Aufgaben der oder des Jugendbeauftragten durch das Moderamen der Synode wahrgenommen.

Jugendarbeit in der Landeskirche

Die Leitung der Jugendarbeit in der Evangelisch-reformierten Kirche obliegt der Gesamtsynode. Sie wird in ihrem Auftrag durch den Jugendausschuss wahrgenommen.

Die Landesjugendkonferenz fördert den Austausch und die Vernetzung der Jugendarbeit in der Evangelisch-reformierten Kirche. Sie ist Beratungs- und Planungsgremium der gesamtkirchlichen Jugendarbeit.

Der Landesjugendkonferenz gehören die synodalen Jugendvertretenden, die synodalen Jugendbeauftragten, die Landesjugendpfarrerin bzw. der Landesjugendpfarrer, die übrigen Mitglieder des Jugendausschusses und jeweils eine Vertreterin bzw. ein Vertreter der mit der gesamtkirchlichen Jugendarbeit verbundenen Jugendverbände an.