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von Insa Agena

Klimaschutzmanagement Zielerreichungsbericht 2023

Energiemanagement, Monitoring und Controlling

Im letzten Bericht auf der Frühjahrsynode 2023 in Frenswegen ist die Einführung eines Energiemanagementsystem angekündigt worden. Seit März 2024 ist das hierfür angeschaffte Programm „LiMBO" im Einsatz und wird kontinuierlich mit Gebäude-und Verbrauchsdaten zu einem Contolling-und Steuerungstool aufgebaut. LiMBO soll uns eine Energieberichterstattung auf allen kirchlichen Ebenen ermöglichen und auch als Entscheidungshilfe für neue Nutzugskonzepte in Kirchengemeinden herangezogen werden können.

Die z.Zt. über 500 Gebäude der Evangelisch-reformierten Kirche werden im Landeskirchenamt mit den dort verfügbaren Grunddaten sukzessive in das System eingepflegt. Noch fehlende Daten, insbesondere zu den Zählpunkten, sollen mit Hilfe eines Ansprechpartners in den Kirchengemeinden ergänzt und fortgeschrieben werden.

Eine weitere, bereits im Winter 22/23 begonnene Monitoring-Maßnahme, steht nun unmittelbar vor der Auswertung: Von 100 Kirchengebäuden liegen bis jetzt die Messungen zum Raumklima vor. Die Ergebnisse der Datenlogger-Auswertungen sollen den Kirchen zusammen mit Handlungsempfehlungen zur Optimierung der Luftfeuchtigkeit und der Raumtemperatur zur Verfügung gestellt werden. Darauf können Lösungen zur Verbesserung des Raumklimas aufbauen, die perspektivisch auch ohne fossile Energiequellen auskommen.

Landeskirchliche Förderinitiativen in Kirchengemeinden

Im April 2024 ist die „Richtlinie über die Förderung von Photovoltaik-Anlagen auf Dächern von Gebäuden der Evangelisch-reformierten Kirche" veröffentlicht worden. Es handelt sich hierbei um einen „Green-Deal", der es Kirchengemeinden ermöglicht, auch ohne Eigenmittel eine PV-Anlage vollumfänglich aus dem kirchlichen Gesamthaushalt zu finanzieren, wenn im gemeindlichen Gebäudebestand die C02-Emissionen gleichzeitig um 40% reduziert werden können.

Daneben läuft die bestehende Förderung körpernaher Heizsysteme in Kirchbauten weiter.

Da diese Programme auch kombinierbar sind, sind damit hohe Erwartungen an die Akzeptanz bei der Anwendungen verbunden.

Netzwerke und Öffentlichkeitsarbeit

Heizen wir jetzt anders? Klimaschutzmanager Roland Morfeld besucht Orte, die sich in Sachen Klimaschutz in der Kirchengemeinde auf den Weg gemacht haben: In Baccum, Brandlecht und Veldhausen sowie an der Hochschule Emden/Leer finden sich innovative Projekte.

Die Empfehlung zu innovativen Heizkonzepten für Kirchengebäude ist auf Grund der nachweislich hohen Wirksamkeit auch Gegenstand von Forschung und fachlicher Expertise. Das gemeinsam mit der Hochschule Emden/Leer durchgeführte Modellprojekt, dass den Einsatz von leitfähigen Kunststoffen in Sitzpolstern für Kirchenbänke vorsieht, hat für die Kirche in Baccum einen einsatzfähigen Prototyp hervorgebracht.

In einem auf unserem YouTube-Kanal kürzlich veröffentlichen Video wird dieses Projekt, neben anderen Meilensteinen für den kirchlichen Klimaschutz im Gebäudebereich vorgestellt.

Aus der inhaltlichen Zusammenarbeit mit den Umwelt- und Klimabüros der Ev. -luth. Landeskirche Oldenburg und der Bremischen evangelischen Kirche ist außerdem das neue Online-Format "Klimaschutz kompakt" entstanden, dass sich mit einstündigen Angeboten auch in Zukunft an alle drei Gliedkirchen richten wird.

Energieberatung in Kirchengemeinden

Die Kirchengemeinden nehmen für den Gebäudebereich wieder vermehrt Beratungsangebote wahr. Viele Kirchengemeinden haben dabei den Klimaschutzmanager bei einem Besuch vor Ort in ihre Überlegungen einbezogen und mehr als 10 % aller Kirchengemeinden befinden sich bereits in Beratungs- bzw. Planungsprozessen, die eine energetische Neuausrichtung ihres Gebäudebestandes zum Ziel haben.

Klimagerechtigkeit und Bewusstseinsbildung

Bei unseren Bemühungen um mehr Klimaschutz ist eine hohe Akzeptanz der Maßnahmen seitens der Gemeindeglieder sehr wichtig. Vor allem das Absenken der Temperaturen in Kirchbauten gewinnt erst im sozial-ökologischen Kontext an Bedeutsamkeit und wird vom Klimaschutzmanagement in einer bevorstehenden Kampagne in den Fokus gerückt.

Gemeinden, die für den nächsten Winter Maßnahmen zur Energieeinsparung in der Kirche vorsehen und diese öffentlichkeitswirksam flankieren möchten, können dabei von unserer aktiven Unterstützung vor Ort Gebrauch machen.