Die Norddeutsche Mission (NM) ist eine internationale ökumenische Organisation von sechs Mitgliedskirchen. Ziele der NM sind Begegnung, transkulturelles Lernen, Entwicklungszusammenarbeit und Klimagerechtigkeit.
Geschichte
Die Norddeutsche Mission wurde 1836 von lutherischen und reformierten Missionsvereinen in Hamburg gegründet. Nach den ersten Aktivitäten in Neuseeland und Indien konzentrierte sie ihre Arbeit ab 1847 auf den Bereich des Siedlungsgebietes der Ewe in der damaligen Sklavenküste. Seit 1851 hat sie ihren Sitz in Bremen und wurde in Westafrika unter dem Namen „Bremen Mission“ bzw. „Mission de Brême“ bekannt. Mit dem ersten Weltkrieg wurde die Arbeit für deutsche Missionare in Afrika eingeschränkt. Zwischen 1923 und 1939 konnte die Norddeutsche Missionsgesellschaft wieder Mitarbeiter entsenden. Der vorherige »Einbahn-Verkehr« von Deutschland nach Westafrika wich nach und nach einer geschwisterlichen Partnerschaft. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde die Partnerschaftsarbeit erschwert, bis sie bei Kriegsbeginn eingestellt werden musste.
Nach der Unabhängigkeit Togos und Ghanas baten die dortigen Kirchen die Norddeutsche Mission um Hilfe. 1961 wurden Mitarbeiter, die aber nicht als Missionare auftraten, nach Togo und Ghana entsandt. 1980 schlossen sich die vier deutschen Mitgliedskirchen, zu einem gemeinsamen Missionswerk zusammen. 2001 wurden in einer neuen Satzung aus der Missionsarbeit eine gleichberechtigte Partnerschaft aller beteiligten Kirchen.
Mitglieder
Mitglieder der Norddeutschen Mission sind
- die vier deutschen Landeskirchen
- Bremische Evangelische Kirche
- Evangelisch-lutherische Kirche in Oldenburg
- Lippische Landeskirche
- Evangelisch-reformierte Kirche
sowie
- die zwei presbyterianischen Kirchen
- Evangelical Presbyterian Church Ghana
- Église Evangélique Presbytérienne du Togo
Ziele und Aufgaben
Ziel der Norddeutschen Mission ist es, eine verlässliche und solidarische Brücke zwischen norddeutschen und westafrikanischen Kirchen zu sein. Trotz unterschiedlicher und bisweilen schwieriger kultureller, wirtschaftlicher und politischer Verhältnissen der Kirchen und Gemeinden, soll die christliche Botschaft des Friedens und der Gerechtigkeit für alle Menschen verkündet werden.
Um diese Ziele zu erreichen, werden Projekte gefördert, die ein menschengerechtes Leben ermöglichen sollen. Ziel ist, dass die christliche Botschaft im Alltag der Menschen konkret wird, in dem sie in einer geschützten Umwelt in Frieden und Gerechtigkeit zusammenleben können. Hierzu wird Unterstützung in verschiedenen Handlungsfeldern geleistet:
- Schul- und Berufsausbildung: Konkret unterstützt die Norddeutsche Mission die afrikanischen Partnerkirche bei der Unterhaltung von über 600 eigenen Grund- und Mittelschulen, Gymnasien und Lehrerausbildungsstätten . Die Kirchen organisieren darüber hinaus die handwerkliche Ausbildung Jugendlicher in Sekretariat, Hauswirtschaft, Schneiderei, Schreinerei, Bauhandwerk, Elektroinstallation und im Umgang mit Computern.
- landwirtschaftliche Beratung: Es gibt mehrere ländliche Entwicklungs- und Beratungszentren oder Modellfarmen. Es werden mehrere Projekt mit dem Schwerpunkt nachhaltige Landwirtschaft, Schutz des Regenwaldes und Wasserversorgung gefördert.
- Frauenarbeit: In verschiedenen Projekten, wird insbesondere die gesellschaftliche und wirtschaftliche Relevanz von Frauen gefördert, etwa durch Alphabetisierungskurse, Fortbildungszentren, Brotbäckerei oder Kunsthandwerk und die Vergabe von Kleinkrediten an Frauen.
- Jugendarbeit: Selbsthilfeprojekte helfen den Jugendlichen, Beschäftigung zu finden. Eine Aufklärungskampagne versucht Kindersklaverei zu verhindern. Straßenkinder sollen durch ein Beratungsprogramm wieder in ihre Familien integriert werden
- Demokratie und Menschenrechte: Seminare für gewaltfreie Konfliktlösung werden veranstaltet. Ein Büro in Lomé arbeitet daran, den illegalen Waffenbesitz zu bekämpfen.
- Diakonische Arbeit: Diverse Projekte im Bereich der Armutsbekämpfung, des Gesundheitswesens und der Seelsorge werden gefördert.
Struktur
Alle Mitgliedskirchen entsenden Vertreterinnen und Vertreter in den Vorstand.
Der Verein hat eine Geschäftsstelle in Bremen. Aktuelle Generalsekretärin ist Heike Jakubeit,