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von Insa Agena

Evangelium

Das Evangelium ist die gute Botschaft davon, dass Gott in Jesus Christus zu den Menschen gekommen ist. Das Wort „Evangelium“ heißt „Gute Nachricht“ und kommt vom griechischen Wort euangelion. Die Botschaft von Jesus war: Gottes Reich ist angebrochen, er wird sein Werk zu Ende bringen und die Welt heil machen.

Vier Bücher im Neuen Testament erzählen die Geschichte von Jesus. Sie werden die vier Evangelien genannt: Das Matthäusevangelium, das Markusevangelium, das Lukasevangelium und das Johannesevangelium. Sie erzählen vom Leiden, von Tod und Auferstehung Jesu. In ihnen steht auch, was von den Worten Jesu überliefert ist, was er zum Beispiel über Gott und sein Reich erzählt hat. Darin wird deutlich, wie Menschen miteinander leben sollen.

Es gibt viele Texte, die in allen Evangelien stehen. Die meisten gemeinsamen Texte gibt es im Matthäus-, Markus- und Lukasevangelium. Diese werden deshalb auch „synoptische Evangelien“ genannt und ihre Verfasser „Synoptiker“. Das Wort synopsis kommt aus dem Griechischen und heißt so viel wie „zusammenschauen“. Aufgrund der Unterschiede in den Evangelien und ihrer verschiedenen Anspielungen auf die Geschichte versuchen Bibelforscher, die Schriften zu datieren.

Das Markusevangelium ist demnach das älteste der vier Evangelien, es wurde ungefähr im Jahr 70 nach Christus geschrieben. Danach kommen das Matthäus- und das Lukasevangelium. Am jüngsten ist das Johannesevangelium. Es hat sehr viele Texte, die in den anderen Evangelien nicht enthalten sind, und ist philosophischer formuliert, reflektiert die Ereignisse also etwas stärker als die anderen Evangelien. Alle Evangelien sind jedoch bereits Interpretationen des Geschehens. Ihre Verfasser haben Jesus nicht selbst getroffen. Bibelforscher versuchen deswegen, auf der einen Seite herauszufinden, was die unterschiedlichen Darstellungen über ihre Verfasser und deren Gemeinden aussagen. Auf der anderen Seite versuchen sie, die unterschiedlichen Quellen zu rekonstruieren, die die Verfasser in ihre Texte aufgenommen haben.

Für Christinnen und Christen sind die Texte der Evangelien mehr als nur Geschichten, die von irgendjemandem aufgeschrieben wurden. In diesen Texten wird für Christinnen und Christen Gott selbst sichtbar und lebendig. Deswegen lesen sie die Evangelien immer wieder, zum Beispiel in Gottesdiensten und Andachten.