2. Baustein Verhaltenskodex 

Ein Verhaltenskodex gibt Orientierung für ein achtsames und respektvolles Miteinander. Er hilft dabei, eine Haltung zu etablieren, die die Grenzen und Bedürfnisse anderer respektiert und für Situationen zu sensibilisieren, die von Täter:innen für Grenzverletzungen ausgenutzt werden können.

Ein Miteinander, das auf Achtsamkeit und Respekt beruht, dient dem Schutz vor sexualisierter Gewalt und auch dem Schutz der Mitarbeitenden vor falschen Verdächtigungen.

Die Ampel

Ein Verhaltenskodex berücksichtigt:

-         Angemessenheit von Körperkontakt

-         Beachtung der Intimsphäre

-         Gestaltung von Nähe und Distanz in sensiblen Situationen

-          1:1 Situationen zwischen einem Erwachsenen und einem Kind oder einer/m Jugendlichen

-         Sprache, Wortwahl, Kleidung

-         Umgang mit Geschenken und Vergünstigungen

-         Veranstaltungen mit Übernachtung

-         Umgang und Nutzung von Medien und sozialen Netzwerken


Es sollte klar ersichtlich sein, dass der Verhaltenskodex für alle Mitarbeitenden gilt. Dies könnte z.B. mit einer Selbstverpflichtungserklärung gelingen. Überlegen Sie gemeinsam, wie eine solche Erklärung in Ihrer Gemeinde aussehen könnte und wie Sie eine breite Akzeptanz unter den bereits vorhandenen Mitarbeitenden erreichen. Es liegt Ihnen ein Muster vor, das Sie verwenden oder als Anregung benutzen können.


Um deutlich zu zeigen, wie Sie sich das Miteinander wünschen, kann eine Ampel helfen. Schon kleine Kinder lernen dadurch, wann Sie gehen dürfen und wann Sie stoppen müssen.

Sprechen Sie darüber, welches Verhalten Sie grundsätzlich in Ihrer Gemeinde/Institution begrüßen. Machen Sie sich Gedanken, ob es Verhaltensweisen gibt, die „einfach passieren“ oder zu Missverständnissen führen und über die gesprochen werden muss. Und es gibt Taten, Gesten, Ausdrücke, die gehen niemals. Machen Sie die rote Linie deutlich. Bleiben Sie nicht allgemein, sondern nennen Sie konkrete Handlungen.   UND      Erarbeiten Sie Handlungsstrategien, wenn sich Verhaltensweisen aus dem gelben und roten Bereich zeigen.

Sie können eine allgemein gültige Ampel für die Gemeinde erstellen. Sie sollten sich fragen, ob es für spezielle Gruppen (z.B. Kindergruppen) sinnvoll ist, altersgemäße Ampeln zu haben. Es kann auch sein, dass Sie nur für kurze Zeiträume (z.B. Übernachtungen) eine besondere Ampel brauchen. Überlegen Sie sich, wie die Ampel aussehen könnte. Kreative Ideen sind sehr willkommen 😊!