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von Helge Johr

Seenotrettung im Mittelmeer

Die Evangelisch-reformierte Kirche unterstützt United4Rescue, das Bündnis für die zivile Seenotrettung im Mittelmeer. Nach einem ersten kirchlichen Rettungsschiff im Jahr 2019, konnten mittlerweile drei weitere Bündnisschiffe in den Einsatz gebracht werden – und bislang rund 8000 Menschenleben gerettet werden.

Zivile Seenotrettung

Im Mittelmeer ertrinken Tausende Menschen, obwohl Seenotrettung staatliche Pflicht ist. Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union aber setzen auf Abschottung. Seit 2019 gibt es keine staatliche Seenotrettung mehr. Stattdessen unterstützt die EU libysche Milizen, die als „Küstenwache“ auftreten. Sie sollen die schutzsuchenden Menschen mit Gewalt daran hindern, europäischen Boden zu erreichen. Mehr noch: Europäische Staaten behindern systematisch zivile Rettungsorganisationen. Rettungsschiffen wird das Ein- oder Auslaufen in Häfen untersagt, sie werden wegen angeblicher Regelverstöße festgesetzt, müssen immer höhere bürokratische Auflagen erfüllen oder werden durch die Zuweisung besonders entfernt liegender Häfen aus dem Rettungsgebiet ferngehalten.

Die Evangelisch-reformierte Kirche sieht das Retten von Menschenleben als christliche und humanitäre Pflicht an. Es ist ein Gebot der Nächstenliebe, Menschen in Not nicht ihrem Elend zu überlassen. Daher unterstützt die Evangelisch-reformierte Kirche die zivile Seenotrettung, die handelt und Menschenleben rettet, wo staatliche Seenotrettung fehlt.

United4Rescue

United4Rescue ist ein gemeinnütziger, unabhängiger Verein, der die zivile Seenotrettung im Mittelmeer unterstützt und hilft, Leben zu retten. Der Verein wurde 2019 aus der evangelischen Kirche heraus gegründet. Durch Spenden konnte United4Rescue bereits vier Rettungsschiffe und zahlreiche Rettungseinsätze unterstützen und ermöglichen.

Zugleich ist United4Rescue ein breites Bündnis hunderter Organisationen, die die Überzeugung eint, dass man keine Menschen ertrinken lässt. Das Bündnis setzt sich öffentlich für Seenotrettung und sichere Fluchtwege ein.