Die kirchliche Trauung ist ein Gemeindegottesdienst, der eine vor dem Standesamt vollzogene Eheschließung voraussetzt. In diesem Gottesdienst wird um den Segen Gottes für das Paar gebeten. Das Brautpaar bestätigt vor Gott und der Gemeinde sein „Ja“, das es zueinander gesprochen hat.
Zur Vorbereitung des Gottesdienstes führt die zuständige Pastorin oder der zuständige Pastor mit dem Brautpaar ein sogenanntes Traugespräch. Dies beinhaltet den Ablauf, die Beteiligung Dritter, die Musik u.a.
Um kirchlich getraut zu werden, muss einer der beiden Brautleute einer Kirchengemeinde angehören.
Trauung nach vorheriger Ehe
Eine frühere Ehe eines der Partner oder auch beider kann nicht zu einer Ablehnung einer kirchlichen Trauung führen, da nach evangelischem Verständnis die Trauung kein Sakrament ist. Daher ist die Trauung keine Handlung, die grundsätzlich nur einmal vollzogen werden darf, sondern ein Gottesdienst, der anlässlich Ihrer Eheschließung gefeiert wird.
Ökumenische Trauung
Wenn einer der beiden Brautleute der römisch-katholischen Kirche angehört, wird häufig nach einer ökumenischen Trauung gefragt. Dann gestalten die Pfarrer beider Konfessionen gemeinsam den Gottesdienst. Häufig leitet der Gastgeber den Gottesdienst und der Gast übernimmt die Predigt. Das katholische Gemeindeglied muss eine Erlaubnis bei seiner Kirchengemeinde für die Trauung in einer evangelischen Kirche einholen.
Dennoch ist eine Trauung in einer evangelischen Gemeinde evangelisch, eine Trauung in einer katholischen Gemeinde katholisch.
Trauung gleichgeschlechtlicher Paare
Die Gesamtsynode hat im Herbst 2017 einstimmig einer liturgischen Ordnung für „Gottesdienste anlässlich einer Eheschließung“ zugestimmt. Diese neue Ordnung gilt gleichermaßen für die traditionelle Ehe zwischen Männern und Frauen sowie für die gleichgeschlechtlicher Paare. Bei der Trauung handelt es sich um einen Gottesdienst anlässlich einer Eheschließung, jede Trauung wird ordentlich ins Kirchenbuch eingetragen.
